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Schützt Kinder vor Abschiebung

Für unsere Veranstaltung haben wir den provokanten Titel
Die Kinderabschieber‚ gewählt. Namensgebend ist ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung. Im Juli 2022 war das ein großes Thema in Dachau, es ist weiter ein großes Thema bei der Unterstützung der abgeschobenen Familie Esiovwa. Die Seebrücke Dachau informiert darüber weiter auf dieser Seite.

Nachdem 2023 weitere und ähnliche Fälle von Abschiebungen mit fragwürdigen Begründungen, aber mindestens völlig unverhältnismäßig hart die Schicksale von eigentlich deutschen Kindern und Jugendlichen betreffend, in Bayern passiert sind, folgt eben diese Veranstaltung.

Programmvorschau von Bellevue di Monaco

Update der Programmvorschau aktuell:

“Die Kinderabschieber”


29.Februar 2024 im Bellevue di Monaco (oberer Saal) 19-20:30 Uhr

Die Rufe nach einem “schneller, härter, gemeiner” in der deutschen Abschiebepolitik zeigen Wirkung. Familien werden nachts ohne Vorwarnung von der Polizei aus dem Bett gerissen und teils unter weiteren Zwangsmaßnahmen zum Flughafen gebracht. Schulklassen vermissen vom einen auf den anderen Tag Schüler, auch Abschiebungen aus Ausbildungsstätten sind keine Ausnahme. Durch das im Januar 2024 im Bundestag verabschiedete Rückführungs-Verbesserungs-Gesetz wird sich das brutale Vorgehen der Behörden in Bayern und anderen Bundesländern weiter verschärfen – denn sie erhalten noch weitreichendere Befugnisse, sich im Kontext von Abschiebungen über die Grund- und Menschenrechte Geflüchteter hinwegzusetzen.

Verletzt Deutschland durch diese Behördenpraxis und Gesetzgebung ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen nach der UN-Kinderrechtskonvention, allen voran den Kindeswohlvorrang? Welche Auswirkungen haben die Abschiebungen sowie das permanenten Klima der Angst, das durch die Abschiebungspolitik verbreitet wird, auf die Psyche und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen? Was passiert im Herkunftsland, nachdem die Abschiebung vollzogen wurde? Und was muss sich ändern, damit den “Kinderabschieber*innen” endlich Einhalt geboten wird?

Gemeinsam mit Rex Osa, Refugees4Refugees, Julie Richardson, Dipl.-Psych. und systemische Familientherapeutin, Michael Schrodi, MdB aus Dachau/Fürstenfeldbruck, Gülseren Demirel, MdL Bayern und Sophia Eckert, Rechtsexperin bei terre des hommes, wollen wir – die Seebrücke Dachau, die eine abgeschobene Familie unterstützt – in der Veranstaltung “Die Kinderabschieber” diese Fragen diskutieren, und erörtern, wie Kinder und Jugendliche besser vor Abschiebungen geschützt werden können.

Siehe auch die Ankündigung in den sozialen Medien
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https://www.sueddeutsche.de/kolumne/krieg-mitgenommen-1.6385315


Vorab kann ein Einblick in die Schwerpunkte der Teilnehmer:innen der Diskussionsrunde gegeben werden. Ohne Garantie auf Vollständigkeit.

Julie Richardson
Dipl.-Psychologin und systemische Familientherapeutin
Sie arbeitet mit Kindern und hat das Schicksal der Familie Esiovwa in der Vorgeschichte und an den Tagen um Abschiebung direkt miterlebt. Ihr Kontakt besteht bis heute.
Sie wird aus ihrer beruflichen Sicht und ihren persönlichen Erfahrungen berichten.

Rex Osa
Arbeitet seit langen in seinem Projekt refugees4refugees.

Er schildert die Situation der Menschen nach der Abschiebung. Unsere menschenrechtliche Verantwortung darf nicht am Flughafen enden.

Sophia Eckert
Referentin für Politik und Kommunikation

Sie spricht über die Vereinbarkeit unserer Maßnahmen mit dem Völkerrecht. Dabei lässt sie den Begriff Völkerrechtsverstoß nicht außen vor. „Das Rückführungs-Verbesserungs-Gesetz wird definitiv die Praxis verschärfen“, so ihre Aussage. Sie wird auch diesen Kontext klar ansprechen.

Gülseren Demirel (MdL)
Integrationspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Grüne im Landtag

Michael Schrodi (MdB)
Er hat sich von Beginn an für die Rechte der Familie Esiovwa eingesetzt und unterstützt bis heute die Hilfe, die man ihr zukommen lassen kann.
Als Abgeordneter der SPD aus dem Wahlkreis Dachau/Fürstenfeldbruck kennt er die regionale Abschiebepraxis und hat auch Erfahrungen mit den zuständigen Landräten und ihren Aussagen.

Stefan Haas, im Februar 2024
Mitglied der Seebrücke Dachau e.V.