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Mut zur Menschlichkeit: Kundgebung am 6. Mai 2023 in Dachau


Viele Menschen in Europa helfen aktuell in schwere Not geratenen Geflüchteten. Und auch in diesem Jahr wird der Angriffskrieg gegen die Ukraine uns noch viel abverlangen. 

Es gibt Stimmen, die sagen, wir können diese Hilfe nicht fortsetzen. Dem widersprechen wir entschieden.

Wir wollen weiter Wege gehen, die Menschen eine echte Zuflucht vor Krieg und Gewalt bieten. Wir bestehen darauf, dass dabei Herkunft, Aussehen oder Religion keine Rolle spielen dürfen. Das können wir am besten, wenn die Gesellschaft an einem Strang zieht. Politik in Bund und Kommune muss noch mehr leisten, aber auch die bayerische Landesregierung muss einen sichtbaren Beitrag erbringen.

Unsere Forderungen sind klar. Kommt zu unserer Kundgebung und setzt ein starkes Zeichen für Menschlichkeit.

Seebrücke Dachau e.V.

WIR FORDERN

  • Menschen menschlich begegnen!
  • Finanzielle Zusagen von Bund und Land jetzt für:
    Tragende Integrationskonzepte in den Gemeinden
    Mehr hauptamtliche Stellen vor Ort und bei den Menschen
    Mehr Wohnraum für alle erschließen und vermitteln
    Bedarf an Sprachkursen erfüllen
  • Entbürokratisierung:
    Pragmatische und respektvolle Entscheidungen in Ausländerämtern
  • Sofortmaßnahmen:
    Aussetzung der Wohnsitzauflage
    Arbeitserlaubnisse für alle Geflüchteten

    Vereinfachte Anerkennung ausländischer Abschlüsse
    Sonderregelungen für Instandsetzung und Bau von Wohnraum


Mut zur Menschlichkeit“ wird unterstützt durch

  • unserVeto – Bayern. Verband der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer*innen
  • Münchner Flüchtlingsrat e.V. 
  • Runder Tisch gegen Rassismus Dachau e.V.

  • Arbeitskreis Asyl Dachau
  • Asyl-Helferkreis Indersdorf
  • Asylhelferkreis Maisach
  • Asylhelferkreis Bergkirchen-Gröbenried
  • Helferkreis Asyl und Integration der Gemeinde Berg am Starnberger See
  • Helferkreis Karlsfeld

  • KV Grüne Dachau
  • KV Grüne Fürstenfeldbruck
  • OV Grüne Indersdorf-Weichs
  • OV Grüne Dachau
  • OV Grüne Bergkirchen
  • Hans Sautmann, Kreisrat Fürstenfeldbruck / Referent für Integration und Migration
  • Christian Huber, Kreisrat, Integrationsreferent Germering
  • Peter Heller, Kreisrat Dachau
  • Beate Walter-Rosenheimer, MdB



Wer mit dabei sein will, bitte melden bei Stefan Haas, Seebrücke Dachau:
s.haas.helferkreis.bgk@gmx.de


Unsere Forderungen sind übernommen von unserVeto:

http://unserveto-bayern.de/documents/Veranstaltungen/2023_03_04_Stellungnahme.pdf



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Wenn das Leben immer weniger wird

Es ist kurz vor Weihnachten als ich einen Anruf bekomme. Eine Frau meldet sich, es ist Anne, mittlerweile kenne ich sie auch persönlich. Sie macht sich große Sorgen um einen jungen Geflüchteten, den sie psychotherapeutisch betreut. Mit der Zeit lernt sie ihn besser kennen, versteht, dass er sich seit Jahren komplett zurück zieht und keine Freude hat.

Ende 2020 wird er von Schwabhausen nach Gröbenried verlegt. Das ist die Zeit, als die Pandemie noch ohne die Möglichkeit der Impfung grassiert. Im Helferkreis sind uns alle Hände gebunden, niemand von uns kann ihm und anderen zu dieser Zeit auch nur Hallo sagen. Im Rückblick wissen wir, dass die Caritas zeitweise guten Kontakt mit Chimamkpa, so heißt er, hat.

In seiner Heimat ist seine Familie vor knapp 10 Jahren in eine traumatische Gewalttat verwickelt, seine nächsten Verwandten werden ermordet. Verletzt entkommt er, mit gerade mal 20 Jahren. Er schaut heute nicht viel älter aus. Als Außenstehender sieht man ihm nichts von seinen inneren Verletzungen an, außer eben der verkrüppelten Hand. Aber er ist sehr krank, braucht Medikamente, um über seine Krisen zu kommen. Vor der Verhandlung am Amtsgericht Dachau sehe ich ihn zum ersten Mal bewusst. Bei der Eingangskontrolle wird er penibel durchsucht. Aber das macht man mit mir auch.

Diese Verhandlung ist der Grund warum Anne mich um Hilfe bittet, es droht ihm Gefängnis. Chimamkpa ist Analphabet, kann gerade etwas Englisch und um was es geht, wissen wir halbwegs nur aus den Schreiben von den Behörden. Er lebt in seiner eigenen Welt, überfordert von dem was ihm vor langer Zeit passiert ist, überfordert von den Mitbewohnern, die auch mal laut sind. Die meisten suchen sich Hilfe, fallen auf, wenn sie etwas nicht verstehen und mit etwas Glück können wir vom Helferkreis manche Dinge in normale, behördengerechte Bahnen lenken. Bei Chimamkpa ist das anders, er möchte niemanden zur Last fallen, hat auch gearbeitet, war dort zumindest angenommen. Seit einigen Jahren wird ihm die Arbeitserlaubnis nicht mehr gegeben. Er hat keinen Pass und bekommt 2021 deswegen eine Strafe. Mit einer zu hohen Anzahl an Tagessätzen ist man in Deutschland ein Straftäter. Man bestraft ihn schwer, weil er sich nicht um einen Pass bemüht. Man macht ihm klar, dass er dies alles könne, wenn er nur wolle.

Aber so klar ist es dann eben doch nicht. Urteil und Unterlagen hat man ihm vermutlich mündlich übersetzt, er unterschreibt immer, dass er alles verstanden hat, wenn man ihn dazu auffordert. So genau will es niemand wissen, ob das alles stimmig ist. Der Kontakt zur Caritas ist zu der Zeit schwieriger geworden, die Zuständigkeiten sind plötzlich andere, die Botschaft seines Herkunftslandes in Berlin sucht er vergeblich auf. Er verdrängt in Folge einfach, welche Schwierigkeiten er hat, abgesehen von denen, die ihn schon so lange traumatisieren. Es klappt schon noch, dass er in die Praxis von Anne vermittelt wird. Ihr vertraut er und sie engagiert sich über ihre Arbeit hinaus für ihn. Sichtet seine Unterlagen, bekommt das Geld für einen Anwalt zusammen. Hier springt der Pfarrverband Bergkirchen-Schwabhausen ein, Chimamkpa ist Katholik und man kennt ihn noch. Martin beantragt beim Landratsamt Akteneinsicht, so bekommen wir langsam einen Überblick. In den Tagen vor der Verhandlung bessert sich auch der Kontakt zur Anwaltskanzlei, Anne kann alle medizinischen Gutachten nachvollziehbar zusammen schreiben.

Vor allem schafft sie es, dass die Verhandlung am 7. Februar 2023 vor dem Amtsgericht Dachau keine Katastrophe wird. Der Straftatbestand der Passlosigkeit kann freilich nicht ausgeräumt werden. Aber der Richter erkennt, welche Umstände ihn in diese Situation gebracht haben. Eine Bewährungsstrafe mit 60 Stunden Sozialarbeit ist nahezu ein gutes Urteil, vor allem weil die Berichte der Psychotherapeutin zur Kenntnis genommen werden.

Den Pass zu beantragen und zu bekommen, wird er mit Annes Hilfe schaffen. Es gibt auch Hilfe von erfahrenen Helfern aus Dachau. Ob Deutschland ihm ein Recht gewähren wird, hier zu bleiben, eine Chance gibt, ist unwahrscheinlich. Aber es ist nicht komplett hoffnungslos. Nach der Verhandlung trinken wir noch zusammen Kaffee, reden auch über normale Dinge. Er ist wirklich ein freundlicher Kerl. Sehr unsicher, aber er merkt noch, wenn man ihm nichts Böses will. Noch findet sich ein Lächeln in seinem Gesicht.

Ich hoffe, dass die wenigen Dinge, die wir für ihn tun können, ihm etwas Mut machen. Bei der Caritas hat er wieder eine Ansprechpartnerin, die ihn versteht und der er vertraut. Über sie hat er die Möglichkeit wieder einen Alphabetisierungskurs zu belegen und er geht nach ersten Rückmeldungen auch hin. Eine Operation könnte ihm die Funktion seiner Hand wieder herstellen. Mit etwas Glück kommt Chimamkpa wieder auf einen Weg in ein normales Leben.

Was mir Sorge macht ist, dass Recht und Ordnung alleine nicht ausreichen. Wenn die Lebensfreude in den Menschen erlischt, dann haben wir wieder versagt.

Gleichgültigkeit ist unser größtes Problem.


Stefan Haas,
Koordination Asylhilfe Bergkirchen

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Pressemitteilungen

Wir helfen Familien aus der Ukraine

Pressemitteilung der Seebrücke Dachau e.V. vom 8.11.2022

In diesen Herbsttagen des Jahres 2022 werden auch dem Landkreis Dachau wieder Geflüchtete zugewiesen. In der Zeitung nennt man wieder Turnhallen und Traglufthallen als Notlösung. Die Aufgabe, nun allen aus den Kriegsgebieten der Ukraine nach Dachau fliehenden Menschen Unterkunft zu bieten, ist groß. Sie kann nur in gemeinsamer Kraftanstrengung gut bewältigt werden. Ein großer Dank gilt denen, die seit März schon so viele fremde Menschen privat aufgenommen haben. Wir wissen, dass dies oft bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit geht, sogar oft ohne ausreichende öffentliche Anerkennung oder nötige Unterstützung. Dennoch gilt, dass dieses Vorbild und dieser Erfolg Mut machen! Vor allem die Frauen, Kinder und Jugendliche haben bei uns eine zweite Heimat gefunden.

Der russische Angriffskrieg zwingt noch mehr Menschen zur Flucht, können wir weiter Hilfe leisten?

Wir rufen dazu auf, alle noch freien privaten Unterkunftsmöglichkeiten im Landkreis Dachau anzubieten. Wir bitten darum, die möglichen Bedenken beiseitezuschieben. Es ist uns klar, dass dies auch gravierende Bedenken sein können. Aber gravierend sind in diesen Monaten auch die traumatischen Erfahrungen von Flucht vor den Truppen des Kreml. Die Lebensgrundlagen in der Ukraine werden absichtlich vernichtet. Bund, Land, Landkreis und Gemeinden werden Notunterkünfte stellen, tun sicher das Mögliche, können aber den schicksalshaften Umständen alleine nicht gerecht werden.

Wie diese Umstände sein können, beschreiben wir im Fall einer ukrainischen Familie aus Feldgeding. Sie sind bisher sehr gut untergekommen. Nun braucht es guten Rat oder eine Wohnung in der sie auch bedürftige Angehörige pflegen können. In wenigen Wochen tritt dieser Fall ein. Wir haben das auf seebruecke-dachau.org dokumentiert:
https://www.seebruecke-dachau.org/wir-wollen-helfen-ueber-den-winter-und-so-lange-es-noetig-ist/
Die Wohnungssuche war bisher ohne Erfolg, auch über Bayern hinaus.

Die Menschen, die wir aufgenommen haben, sind uns lieb und teuer geworden. Viele Familien stehen vor ähnlichen Problemen. Wer helfen kann meldet sich bitte bei uns, der Seebrücke Dachau. Auch alle anderen Organisationen und Behörden sind in dieser Sache dankbar für jede Mithilfe.


Stefan Haas,
Gründungsmitglied Seebrücke Dachau
s.haas.helferkreis.bgk@gmx.de
08131/273337

Pamela Burandt,
Sprecherin Seebrücke Dachau
dachau@seebruecke.org
www.seebruecke-dachau.org

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Wir wollen helfen, über den Winter und so lange es nötig ist

„Wohnung in der Region Dachau gesucht“

So oder ähnlich lauten Wohnungsanzeigen. Hier bei uns erfüllen sich die Nachfragen oft nur über Bekanntschaften, Zufälle oder mit einem ordentlichen Budget. 2022, und sicher auch noch weitere Jahre, kommen nun auch Annoncen ukrainischer Familien hinzu. Man braucht nicht daran zu erinnern, welche Zerstörung vor allem an ziviler Infrastruktur, an Häusern, Wohnungen und an Lebensgrundlagen wie Straßen, Stromversorgung, Wasserleitungen, Fernwärmeanlagen etc. etc. jeden Tag in der Ukraine stattfinden.

Abschied aus der Ukraine, Winter 2022

Stellvertretend für so viele Familien hier in Dachau, überhaupt in allen Gegenden Deutschlands in denen Wohnungen knapp sind, berichten wir über die Wohnungssuche von Anastasia P. aus Feldgeding. Anastasia ist seit März 2022 in Deutschland, bei der Willkommensveranstaltung der Gemeinde Bergkirchen kam ich schnell mit ihr ins Gespräche. Ihr Englisch ist etwas besser als meines, sie ist eine noch junge Frau aus Dnipro, eine Millionenstadt im Herzen der Ukraine. Mit ihr kamen ihr Sohn und ihre noch kleine Tochter, auch ihre Mutter konnte mit der Familie hier unterkommen. Zurück in Dnipro blieben ihr Mann und ihre Großmutter, die pflegebedürftig ist. Seit März hat sich einiges getan, der Sohn geht schon seit dem Frühling in die Schule, die Tochter seit September in den Kindergarten. Eine Familie mit wirklich großem Herzen hat ihnen kleine Wohnung bereitgestellt. Obwohl es möglich wäre, verzichten ihre Feldgedinger Gastgeber auf eine Miete. Sie sind dort wunderbar aufgenommen und umsorgt. Freilich die Sprachbarriere ist immer noch vorhanden, die Sprachkurse mussten erst aufgebaut werden, es dauert eben ein wenig. Und man hatte ja lange gehofft, dass dieser Krieg hätte zu Ende gehen könnte. Langsam macht sich die Erkenntnis breit, dass sie noch länger auf unsere Hilfe angewiesen sein wird. Niemand will abhängig davon sein, man hatte doch ein Leben in der Ukraine, konnte alles selbst planen und aufbauen. Nun ist es anders und Anastasia ist besorgt, wie die ganze Familie zusammen zumindest diesen Winter übersteht. In Feldgeding hat sie es gut, ihre Gastgeber halten in allen Dingen zu ihr, es gibt ukrainische Nachbarn, der Bus fährt vor der Haustür, die Möglichkeiten der Kreisstadt Dachau und auch von München sind greifbar und können auch angenommen werden. Sie könnte in naher Zukunft hier auch Arbeit finden. Sie kann nicht einfach nur Englisch, sie hat Erfahrung im Management und hat sehr gute IT-Kenntnisse. Diese Webseite hier könnte sie ohne Probleme aufbauen, administrieren und mit Inhalt füllen. Vielleicht hat sie sogar studiert, die Bildungswege in der Ukraine sind andere wie hier. Mit den Sprachkursen kommt sie gut weiter, sie will bis Juni das Level B1 erreichen, wird das Tor für eine hochqualifizierte Arbeit in deutscher Umgebung öffnen. Anastasia hat hier eine Zukunft, daran gibt es keinen Zweifel.

Die Kleinste in der Familie zusammen mit ihrer Oma

Nun ist es Anfang November, die Familie ist in Not die Großmutter zu betreuen. In Dnipro wird das mehr und mehr unmöglich, nicht nur weil der Winter naht. Und der Vater will natürlich zurück zu Frau und Kind, alle brauchen einander in dieser so schlimmen Zeit. Mittlererweile ist es auch möglich, er bekommt die offiziellen Papiere und wird voraussichtlich ab 25.November mit der Großmutter nach Feldgeding kommen. Der Platz in der kleinen Wohnung wird nicht genug sein, der 3.Stock ist für die Großmutter im Rollstuhl nicht zu erreichen. Sie braucht die Pflege ihrer Familie und ein eigenes Zimmer. Anastasia versucht alles, dass ihre Großmutter eine würdige Zuflucht bekommen kann, sucht schon seit Monaten eine größere Bleibe. Natürlich auch hier in Bergkirchen, sie weiß dass sie hier ein selbstständiges Leben aufbauen kann, für eine gewisse Zeit oder tatsächlich für eine zweite Heimat.

Bruder und Schwesterchen

Gesucht ist eine Wohnung die halbwegs behindertengerecht eingerichtet ist. Es braucht ein Zimmer für die Eltern und die kleine Tochter, ein Schlafraum für den Sohn und die Mama von Anastasia. Und ein Zimmer für die Oma bzw. sie ist ja schon die Uroma. Passend Bad und Küche. Die Miete wird auch über das Jobcenter garantiert. Jedes Angebot an Wohnraum, bei dem weiterhin Kindergarten in Günding und Schule in Bergkirchen für die Kinder erreichbar bleiben, wäre nochmal mehr willkommen. Aber es ist jedes Angebot willkommen, es sind Zeiten der Not.

Ich bin mir sicher, dass die Familie innerhalb eines Jahres ihren Unterhalt weitgehend selbst bestreiten kann. Anastasia hat ein Ziel, ist selbstbewusst und hat die Kraft und das Wissen zusammen mit Mann und Familie das Leben zu meistern.

Anastasia mit Sohn und Tochter

Diese Familie ist nur eine unter vielen, die aktuell Sorgen um ihre Bleibe haben. Und es ist nicht nur die Nationalität oder sind Geflüchtete überhaupt, die uns angehen. Wohnraumnot ist im Speckgürtel von München schon lange ein Thema. Von Gentrifizierung wurde auch schon in ‚Münchner Geschichten‘ Mitte der 70er Jahre in der ersten TV-Serie von Helmut Dietl mit Therese Giehse und Günther Maria Halmer gesprochen. Über die Seebrücke Dachau wollen wir versuchen alle Wege zu finden, die sinnvoll und zumutbar sind, um nicht genutzte, nicht dem Markt zugänglichen Wohnungen doch noch zur Verfügung zu bringen. Ab heute und vermutlich noch für lange Zeit suchen wir Organisationen, Behörden, Kommunalpolitiker, Fachleute und Engagierte, die dieses Thema in unserer Heimat angehen. Das dies über einen schrecklichen Krieg in Europa so dringlich ist, ist eben nun mal so. Nun macht es Sinn die vorhandenen Kräfte zu identifizieren, zusammen zu bringen, auszubauen und tatsächlich etwas zu bewirken. Scheitern kann man immer, nichts zu tun wäre einfach nur falsch. Es wäre zu wünschen, wenn wir hier bei anderen offene Türen einrennen. Jede Konstellation, die es bereits gibt und von der wir gerade nichts wissen, ist willkommen. Man kann uns erreichen und schreiben.

Stefan Haas
als Gründungsmitglied der Seebrücke Dachau e.V.
aber auch als Gemeinderat in Bergkirchen, Kommunalpolitiker
und als ehrenamtlich engagierter Mitbürger im Dachauer Land seit 2016
s.haas.helferkreis.bgk@gmx.de

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Aktionen Allgemein Familie Esiovwa

Kundgebung am 20. Juli 2022: Holt sie heim! Familie Esiovwa gehört zu uns.

„Holt sie heim! Familie Esiovwa gehört zu uns!“

Unter diesem Motto lädt ein breites Bündnis aus der demokratischen Zivilgesellschaft für Mittwoch, 20. Juli um 19 Uhr, zu einer Versammlung am Rathausplatz in Dachau. Asylhelferkreise, die Seebrücke Dachau und viele weitere Organisationen und Einzelpersonen wollen so ein Zeichen setzen und die Rückkehr von Familie Esiovwa fordern. Es kann nicht sein, dass eine bestens integrierte Familie aus unserer Mitte gerissen wird. Die Kinder der Familie sind bei uns im Landkreis aufgewachsen, die jüngste Tochter Claudia ist gar in Dachau geboren. Ihr Zuhause ist bei uns. Hier ist ihre Heimat, hier sind ihre Wurzeln und Freunde, hier haben sie ihre Zukunft. Es ist für jeden Menschen mit Herz und Verstand unerträglich, dass diese Familie in einer Nacht- und Nebelaktion aus unserer Nachbarschaft vertrieben wurde und nun ersthaft um ihre Gesundheit und Sicherheit fürchten muss. Sie stehen vor dem Nichts. Vor dem Nichts in einem Land, das die Kinder nicht einmal kennen. Wir verlieren eine Familie aus unserer Mitte. Wir sind um so vieles ärmer, wenn unsere Mitmenschen derart behandelt werden.

Deshalb demonstrieren wir am Mittwoch ab 19 Uhr auf dem Rathausplatz in Dachau gegen die unmenschliche Abschiebung und für die Rückkehr der Familie Esiovwa in ihre Heimat: hierher zu uns.

Berichterstattung in der Presse