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Seebrücke Dachau schließt sich Rundem Tisch gegen Rassismus an

Die Seebrücke Dachau hat sich dem Runden Tisch gegen Rassismus Dachau e.V. angeschlossen.

Peter Heller, Sprecher des Runden Tischs gegen Rassismus, teilt mit: „Wir freuen uns, damit eine weitere Institution in unseren Reihen zu haben, die sich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wendet.”

Der Runde Tisch gegen Rassismus Dachau e.V. ist ein Bündnis, dem engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie viele Dachauer Organisationen und Institutionen aus Politik und Gesellschaft sowie Religionsgemeinschaften angehören. Eine Liste der institutionellen Mitglieder befindet sich im Anhang.

Der Runde Tisch gegen Rassismus e.V. T vereint seine Mitglieder im Eintreten gegen Rassismus und ist überparteilich und überkonfessionell.

Dachau als ehemaliger Standort eines der ersten Konzentrationslager in Deutschland ist heute ein wichtiger Lernort. Als solcher ist er der historisch-wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Geschichte des NS-Unrechtsregimes und einem angemessenen emotionalen Umgang damit verpflichtet. Das schließt entschiedenes Eintreten gegen Rechtsextremismus sowie gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ein.

Links:

Webseite des Runden Tischs gegen Rassismus Dachau e.V.

SZ: Seebrücke schließt sich Rundem Tisch gegen Rassismus an (21.02.2023)

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Pressemitteilungen

Wir helfen Familien aus der Ukraine

Pressemitteilung der Seebrücke Dachau e.V. vom 8.11.2022

In diesen Herbsttagen des Jahres 2022 werden auch dem Landkreis Dachau wieder Geflüchtete zugewiesen. In der Zeitung nennt man wieder Turnhallen und Traglufthallen als Notlösung. Die Aufgabe, nun allen aus den Kriegsgebieten der Ukraine nach Dachau fliehenden Menschen Unterkunft zu bieten, ist groß. Sie kann nur in gemeinsamer Kraftanstrengung gut bewältigt werden. Ein großer Dank gilt denen, die seit März schon so viele fremde Menschen privat aufgenommen haben. Wir wissen, dass dies oft bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit geht, sogar oft ohne ausreichende öffentliche Anerkennung oder nötige Unterstützung. Dennoch gilt, dass dieses Vorbild und dieser Erfolg Mut machen! Vor allem die Frauen, Kinder und Jugendliche haben bei uns eine zweite Heimat gefunden.

Der russische Angriffskrieg zwingt noch mehr Menschen zur Flucht, können wir weiter Hilfe leisten?

Wir rufen dazu auf, alle noch freien privaten Unterkunftsmöglichkeiten im Landkreis Dachau anzubieten. Wir bitten darum, die möglichen Bedenken beiseitezuschieben. Es ist uns klar, dass dies auch gravierende Bedenken sein können. Aber gravierend sind in diesen Monaten auch die traumatischen Erfahrungen von Flucht vor den Truppen des Kreml. Die Lebensgrundlagen in der Ukraine werden absichtlich vernichtet. Bund, Land, Landkreis und Gemeinden werden Notunterkünfte stellen, tun sicher das Mögliche, können aber den schicksalshaften Umständen alleine nicht gerecht werden.

Wie diese Umstände sein können, beschreiben wir im Fall einer ukrainischen Familie aus Feldgeding. Sie sind bisher sehr gut untergekommen. Nun braucht es guten Rat oder eine Wohnung in der sie auch bedürftige Angehörige pflegen können. In wenigen Wochen tritt dieser Fall ein. Wir haben das auf seebruecke-dachau.org dokumentiert:
https://www.seebruecke-dachau.org/wir-wollen-helfen-ueber-den-winter-und-so-lange-es-noetig-ist/
Die Wohnungssuche war bisher ohne Erfolg, auch über Bayern hinaus.

Die Menschen, die wir aufgenommen haben, sind uns lieb und teuer geworden. Viele Familien stehen vor ähnlichen Problemen. Wer helfen kann meldet sich bitte bei uns, der Seebrücke Dachau. Auch alle anderen Organisationen und Behörden sind in dieser Sache dankbar für jede Mithilfe.


Stefan Haas,
Gründungsmitglied Seebrücke Dachau
s.haas.helferkreis.bgk@gmx.de
08131/273337

Pamela Burandt,
Sprecherin Seebrücke Dachau
dachau@seebruecke.org
www.seebruecke-dachau.org

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Allgemein Familie Esiovwa Pressemitteilungen

Schweigen und Mauern der Behörden zur Abschiebung von Familie Esiovwa


Dachau, 22.10.2022

Die Seebrücke Dachau kümmert sich weiterhin um die Aufklärung der Abschiebung von Familie Esiovwa aus Karlsfeld – stößt dabei aber auf schweigende und mauernde Behörden. Die Seebrücke Dachau hatte bei den Behörden Informationen und Dokumente insbesondere zu den Umständen der Abschiebung mitten in der Nacht angefordert. Das für die konkrete Durchführung der Abschiebungen zuständige Landesamt für Asyl und Rückführungen (LfAR) wehrt sich aber gegen die Auskunftspflicht.

„Die Behörden mauern und behaupten sogar noch, dies sei im Interesse der abgeschobenen Familie. So geht das nicht. Ein derartiger Vorgang muss überprüfbar sein. Wenn die Behörden nicht für Transparenz sorgen, dann wird die Seebrücke Dachau den Rechtsweg gehen und dies erzwingen,“ so Sprecher Martin Modlinger.

Das LfAR will schon in der unabhängigen Überprüfung der Abschiebung durch die Seebrücke kein „berechtigtes Interesse“ erkennen und lehnt basierend darauf den Zugang zu Informationen ab. Geradezu absurd erscheint das Schreiben der Behörde mit der Behauptung, dass sie durch ihre Auskunftsverweigerung die Interessen der abgeschobenen Familie schütze. Dass Familie Esiovwa ausdrücklich in die Weitergabe der Informationen zum Ablauf der Abschiebung eingewilligt hatte und selbstverständlich ein Interesse an der Aufklärung hat, ignoriert das LfAR.

Die Mitteilung der Behörde endet mit der lapidaren Feststellung, dass es sich bei den Details zur Abschiebung von Familie Esiovwa sowieso um eine Verschlusssache handle. Die zuständige Behörde verunmöglicht die Aufklärung der nächtlichen Abschiebung, indem sie ihr eigenes Vorgehen zum Geheimnis erklärt.
Dabei misst das LfAR und auch das Landratsamt Dachau mit zweierlei Maß: so wird die Ausländerbehörde in Dachau nicht müde zu behaupten, dass die Abschiebung von Familie Esiovwa rechtlich korrekt abgelaufen sei und dass man zudem in der nächtlichen Abschiebung den Gesundheitszustand der Eltern überprüft und ihnen gar z.B. Medikamente mitgegeben habe. Es ist zu fragen, wie das Landratsamt Dachau so die behauptete Geheimschutzpflicht einseitig umgehen kann.

Weiterführende Informationen:

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Allgemein Pressemitteilungen

Seebrücke Dachau unterstützt Geflüchtete aus der Ukraine mit 50.000 €

Dachau, 16.09.2022

Die Seebrücke Dachau wird im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „Ehrenamt hilft gemeinsam“ Aktionen und Hilfsangebote für geflüchtete Ukrainer*innen im Landkreis Dachau mit 50.000 Euro unterstützen. In Zusammenarbeit mit vielen weiteren Organisationen des Landkreises, darunter etwa den Volkshochschulen, dem Kreisjugendring und anderen Vereinen, wird so ein breites Hilfsangebot ermöglicht.

„Wir wollen so geflüchteten Ukrainer*innen ein besser integriertes Unterstützungs- und Vernetzungsangebot bieten und damit zur Verbesserung der Lebenssituation und zur Stabilisierung der Kinder, Jugendlichen und Familien beitragen,“ so Seebrücke-Sprecher Martin Modlinger. Zudem will die Seebrücke damit auch die Kreise der lokal verteilten Helfer*innen nachhaltiger miteinander in Kontakt und in Kooperation bringen. Zu den kommenden Angeboten gehören etwa Malworkshops für geflüchtete Kinder in Lauterbach, Praxissprachkurse für Kinder, Familien und Senior*innen in Dachau und Umgebung sowie psychologische Betreuung.

Die Seebrücke kann dabei neben Spenden aus dem Landkreis vor allem Mittel der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt einsetzen. „Ohne diese äußerst großzügige Förderung wäre uns die Umsetzung nicht möglich,“ so Modlinger. Gleichzeitig betont die Seebrücke, wie wichtig auch die Unterstützung für andere Geflüchtete ist. „Durch die Ukrainehilfe sehen wir, wie wichtig neben den Sprachkursen und dem Kulturangebot vor allem die gegenseitige Hilfe ist. Integration, Solidarität und Kooperation kann gelingen, wenn Geflüchtete einerseits
Unterstützung erhalten und andererseits die Möglichkeit bekommen, für sich selbst eine Zukunft zu gestalten. Das sollte unser Weg auch für alle anderen Geflüchteten sein, egal woher sie kommen.“

Die konkreten Angebote an z.B. Sprachkursen, Kunstaktionen und psychologischer Betreuung werden direkt auf den Seiten der Kooperationspartner*innen, insbesondere der Volkshochschulen, veröffentlicht.

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Gründung der Seebrücke Dachau

Am vergangenen Montag, den 13.12.2021, hat sich die Seebrücke Dachau gegründet. Die Seebrücke ist eine Bewegung aus verschiedenen Bündnissen und Akteur*innen der Zivilgesellschaft, die sich mit Menschen auf der Flucht solidarisieren und für ein offenes und solidarisches Europa streiten. Die Seebrücke Dachau ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig und engagiert sich für sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme der Menschen, die fliehen mussten. Sie gehört damit zu knapp 200 anderen Seebrücke-Lokalgruppen in Deutschland und Europa.

Kernanliegen und -forderung der Seebrücke Dachau ist es, den Landkreis Dachau zum „Sicheren Hafen“ zu machen. Dies bedeutet, dass sich der Landkreis Dachau (als kommunale Gliederung) mit Menschen auf der Flucht solidarisch erklärt, sich für sichere Fluchtwege einsetzt, sich für neue und stärkere Programme zur legalen Aufnahme geflüchteter Menschen stark macht und auch selbst Aufnahmeplätze für Geflüchtete zusätzlich zur Verteilungsquote (nach Königsteiner Schlüssel) anbietet.

Mehr als 200 andere Städte und Kommunen haben sich bereits zu solchen „sicheren Häfen“ erklärt und setzen diese Forderungen nun um, darunter auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft die Stadt München.

„Es ist an der Zeit, dass sich der Landkreis Dachau mehr für geflüchtete Menschen einsetzt anstatt sich für menschenwürdige Aufnahme nicht zuständig zu erklären. Das fordern wir als Menschen aus verschiedensten Organisationen im Landkreis, das fordern wir als Bürger*innen, das fordern wir gemeinsam als Seebrücke Dachau,” so Martin Modlinger von der Seebrücke. „Wir kämpfen für eine Welt, in der kein Mensch auf dem Weg in eine sichere Zukunft sein Leben verlieren muss, und dafür muss auch der Landkreis einstehen.“

Als erste Aktion ruft die Seebrücke Dachau gemeinsam mit EuropeCares zu einer Spendensammlung für geflüchtete Menschen in den griechischen Flüchtlingslagern auf Lesbos auf.

Martin Modlinger