Die Seebrücke Dachau unterstützt die Initiative
https://innn.it/rettet-die-seenotrettung
Gegen die Streichung der finanziellen Unterstützung für zivile Seenotretter*innen durch die Bundesregierung.
Wer Menschen vor dem Ertrinken rettet, verdient Unterstützung! Die zivile Seenotrettung im Mittelmeer ist oft die letzte Hoffnung für Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Armut fliehen. Doch statt diese lebensrettende Arbeit zu stärken, plant die Bundesregierung, sämtliche Fördermittel zu streichen.
Diese Entscheidung bedeutet konkret: weniger Schiffe, weniger Einsätze – mehr Tote.
Deutschland trägt Mitverantwortung für die humanitäre Katastrophe an den Außengrenzen Europas und daher auch Verantwortung, die zivile Seenotrettung im Mittelmeer zu unterstützen.
In einem Jahr historischer Neuverschuldung nun ausgerechnet die Seenotrettung zu streichen, sendet ein fatal falsches Signal. Es ist unsere Pflicht, Menschenleben nicht dem Spardiktat oder rechtsextremer Forderungen zu opfern.
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Friedrich Merz,
Sehr geehrter Herr Außenminister Johann Wadephul,
Sehr geehrter Herr Bundesfinanzminister Lars Klingbeil,
wir fordern Sie auf: Stoppen Sie die geplante Streichung der Gelder für zivile Seenotrettung! Statt sich aus der Verantwortung zurückzuziehen, erwarten wir von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zu Menschlichkeit, internationaler Verantwortung und den Werten unseres Grundgesetzes.
Funktionierende Seenotrettung ist keine Frage des guten Willens – sie ist eine rechtliche, humanitäre und moralische Verpflichtung der europäischen Staaten. Dass diese Aufgabe heute in weiten Teilen von zivilgesellschaftlichen Akteuren getragen werden muss, ist ein Versagen der europäischen Staatengemeinschaft. Jenen die Unterstützung zu entziehen, die dort Verantwortung übernehmen, wo Deutschland und die EU ihrer Pflicht nicht gerecht werden, ist gewissenlos.
Die Bundesregierung aus CDU und SPD muss sich an ihren eigenen Grundsätzen messen lassen: Christliche Werte dürfen nicht an den Außengrenzen Europas enden und ein Bekenntnis zu internationaler Solidarität bedeutet, dort zu handeln, wo Leben gerettet werden müssen.
Leo Schneider, Hibba Kauser, Helen Hauser über innn.it
Zivilisation muss auch in Regierungshandeln erkennbar bleiben. Und wer weiter legale Fluchtmöglichkeiten abschafft und Kampagnen dagegen zu verantworten hat, dem sind Menschenleben egal. Letztlich dann auch die Menschen der eigenen Nation. Dieses Wissen sollte keinem fremd sein. Und Hilfe ist auch Eigennutz. Was sich als christliches oder humanes Handeln auszeichnet, hilft allen.
Stefan Haas als Sprecher der Seebrücke Dachau im Juni 2025