Am vergangenen Montag, den 13.12.2021, hat sich die Seebrücke Dachau gegründet. Die Seebrücke ist eine Bewegung aus verschiedenen Bündnissen und Akteur*innen der Zivilgesellschaft, die sich mit Menschen auf der Flucht solidarisieren und für ein offenes und solidarisches Europa streiten. Die Seebrücke Dachau ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig und engagiert sich für sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme der Menschen, die fliehen mussten. Sie gehört damit zu knapp 200 anderen Seebrücke-Lokalgruppen in Deutschland und Europa.
Kernanliegen und -forderung der Seebrücke Dachau ist es, den Landkreis Dachau zum „Sicheren Hafen“ zu machen. Dies bedeutet, dass sich der Landkreis Dachau (als kommunale Gliederung) mit Menschen auf der Flucht solidarisch erklärt, sich für sichere Fluchtwege einsetzt, sich für neue und stärkere Programme zur legalen Aufnahme geflüchteter Menschen stark macht und auch selbst Aufnahmeplätze für Geflüchtete zusätzlich zur Verteilungsquote (nach Königsteiner Schlüssel) anbietet.
Mehr als 200 andere Städte und Kommunen haben sich bereits zu solchen „sicheren Häfen“ erklärt und setzen diese Forderungen nun um, darunter auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft die Stadt München.
„Es ist an der Zeit, dass sich der Landkreis Dachau mehr für geflüchtete Menschen einsetzt anstatt sich für menschenwürdige Aufnahme nicht zuständig zu erklären. Das fordern wir als Menschen aus verschiedensten Organisationen im Landkreis, das fordern wir als Bürger*innen, das fordern wir gemeinsam als Seebrücke Dachau,” so Martin Modlinger von der Seebrücke. „Wir kämpfen für eine Welt, in der kein Mensch auf dem Weg in eine sichere Zukunft sein Leben verlieren muss, und dafür muss auch der Landkreis einstehen.“
Als erste Aktion ruft die Seebrücke Dachau gemeinsam mit EuropeCares zu einer Spendensammlung für geflüchtete Menschen in den griechischen Flüchtlingslagern auf Lesbos auf.
Martin Modlinger